Warum ist Recycling so wichtig?

Der Fokus verschiebt sich von der Verwertung von Abfälle auf deren Nutzung als Ressource. Daraus resultiert gleichzeitig eine Verringerung und Vermeidung von CO2-Emissionen, welche bei der Herstellung neuer Kunststoffe oder bei der Verbrennung alter Kunststoffe entsteht. Neben diesen neuen Aspekten ist das Kunststoff-Recycling jedoch weiterhin ein großer Aspekt im Kampf gegen die Umweltverschmutzung und die damit einhergehenden Belastung für Flora und Fauna.



Globale Kunststoffproduktion 1950-2015 GEYER et al. (Geyer 2017): kumulierte globale Produktion aller Kunststoffe für den Zeitraum 1950–2020 von ca. 10.000 Mt; ca. 30 % sind noch in Gebrauch, ca. 10 % wurden rezykliert und ca. 10 % verbrannt. Die verbleibende Hälfte wurde geordnet oder ungeordnet in die Umwelt entlassen. Alleine 2022 wurden weltweit 400 Millionen Tonnen Kunststoff produziert (PlasticsEurope, 19. Oktober, 2023).

Herausforderungen und Ziele

Abfallreduktion und -management in Bezug auf Kunststoffe

Immer weiter zunehmende Menge an Kunststoffmüll (terrestrisch, aquatisch)

Defossilisierung und Kreislaufwirtschaft

Vermeidung von Nutzung fossiler Rohstoffe, hin zur Nutzung bereits existierender Stoffe, Wiedereingliederung dieser, Kreislaufwirtschaft

Sicherung der Ressource, Kunststoffe von enormer Bedeutung für unseren heutigen Lebensstandard

Emissionsreduktion und -vermeidung

Klimawandel, Nachhaltigkeit

Verringerung der Emissionsausstöße bei der Neuproduktion von Kunststoffen oder aber energetischen Entsorgung dieser

Grundlegendes Fachwissen

Was ist Recycling

Beim Recycling bzw. bei der Müllverwertung werden Abfallprodukte wiederverwertet bzw. deren Ausgangsmaterialien werden zu Sekundärrohstoffen, welche daraufhin weiter zu neuen Produkten verarbeitet werden können. Die so produzierten Stoffe werden als Rezyklat oder Regenerat bezeichnet.

Bisherige Wertschöpfungskette

  • Linear: Bedeutet Ressourcen werden für die Produktion von der Umwelt entnommen (Öl, Gas), Abfälle werden größtenteils der Umwelt überlassen (weggeworfen, Deponien, etc.) und teils unsachgemäß entsorgt
  • Nutzung einer Vielzahl von Materialkombinationen durch chemische Formulierung, Konstruktion/Montage, Gebrauch, etc. >> dies führt zu einer komplexen Einordnung der unterschiedlichen Materialien und erschwert das stoffreine Recycling
  • in dieser Kette hat Abfall weder eine Funktion noch einen Wert, noch sind die Zuständigkeiten und Verantwortungen geklärt

Kreislaufwirtschaft

  • Produkte werden kreislauforientiert produziert: über Kunststofferzeugung und –verarbeitung, Produktherstellung, Handel und Verbrauch bis zum Entsorger und Recycler
  • Strategiebestandteile:
    • Erhöhung der Lebensdauer
    • Kreislaufeignung der Produkte via Produkt-Design (Montage/Demontage)
    • Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz
    • Einsatz erneuerbarer Energien
    • Kreislaufschließung durch Einsatz zirkulärer Rohstoffe
  • Schonung begrenzter Ressourcen
    • Senkung/Vermeidung von Treibhausemissionen
    • Aspekte eines ganzheitlichen Produktdesigns: Nutzen für Anwender, Gesellschaft und Umwelt; d.h Funktionalität Qualität, Langlebigkeit, Produktsicherheit und Vermarktbarkeit, Ressourcenverbrauch, Energieeffizienz, CO2-Bilanz und Wirtschaftlichkeit, sowie die Kreislaufeignung mit Rezyklierbarkeit und Ermöglichung kreislaufbasierter Abfallverwertung